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In dieser Arbeit habe ich versucht, die Problematik der Wahrnehmung in E. T. A. Hoffmanns Der Sandmann von 1815 zu analysieren, um den ambivalenten Wirklichkeitsbegriff in der Romantik und damit den Charakter der romantischen Asthetik naher zu beleuchten.
Hoffmann geht davon aus, dass es zwei Wirklichkeiten gibt, namlich Außen- und Innenwelt, die nebeneinander und im Wechselverhaltnis zueinander stehen, wie er sie auch in der spateren Erzahlsammlung Die Serapions-Bruder gestaltet. Die Außenwelt wirkt als 'Hebel', d. h. erst die Wahrnehmung außerer Gegebenheiten setzt die imaginare Welt des Inneren; die Innenwelt wird von der Außenwelt bedingt, hat jedoch keinen genauen Widerpart in der außeren Welt. Auch in Der Sandmann, in dem der fortschreitende Wahnsinn eines jungen Menschen erzahlt, gestaltet Hoffmann die Problematik der Wahrnehmung, wobei in dem Wechselverhaltnis von Außen- und Innenwelt bei dem Protagonisten die Wahrnehmung des außeren den Bedingungen der inneren Welt stark unterworfen ist.
In dieser Erzahlung dienen die Multiperspektivitat und das Augenmotiv gerade dazu, dem Leser die Problematik des objektiven Wirklichkeitsbegriffs und die Wechselbeziehung von Außen- und Innenwelt vor Augen zu fuhren. Die Vorgange werden aus verschiedenen Perspektiven erzahlt, wobei gerade die Teile, die das Unglaubliche und Ubernaturliche zum Gegenstand haben, durch die Augen des labilen Protagonisten wiedergegeben werden. Wichtige Ereignisse in der Lebensgeschichte Nathanaels einschließlich der beiden Wahnsinnsanfalle sind mit optischen Phanomenen verknupft. Gleichzeitig wird gezeigt, dass auch die optische Wahmehmung bei Nathanael durch seinen inneren Zustand verzerrt wird.
Nathanaels problematische Wahrnehmung besteht also in der Verschrankung von Innen- und Außenwelt. Der Bericht seines Kindheitstraumas erklart, wie die Angstphantasie durch außere Phanomene und ein Ammenmarchen entsteht und dann auf die Realitat ubertragen wird. Nathanael ist nicht in der Lage, das innere Gebilde mit der außeren Wirklichkeit zu unterscheiden, was in der Erzahlung vor allem von Clara thematisiert wird. Das Gedicht Nathanaels, in dem er seine dusteren Ahnungen in dem drastischen Bild des Augenraubs darstellt, zeigt, dass die Realitat durch seine Angstphantasie ersetzt wird. In seiner narzisstischen Neigung wendet sich Nathanael von Clara ab und der leblosen Automatenpuppe Olimpia zu. Bei ihm wird die Wahrnehmung der außeren Wirklichkeit durch die ubersteigerte Innenwelt so verzerrt, dass die Grenzen der beiden Welten aufgelost werden. Ein volliges Ineinanderubergehen von Innen- und Außenwelt, die Verfallenheit in das eigene Selbstbild zieht - gemaß dem antiken Narzissmythos - eine todliche Konsequenz nach sich.
In seiner narzisstischen Wahrnehmung nimmt Nathanael Olimpias wenige Worte als echte ,,Hieroglyphe der inneren Welt "wahr und bringt damit einen Kernbegriff der romantischen Asthetik ins Spiel. Der auf sich bezogene, nur sich selbst reproduzierende Kunstler wird von Hoffmann in Frage gestellt. In dieser Hinsicht kann diese Erzahlung als eine Auseinandersetzung mit der Romantik, besonders mit der romantischen Subjektivitat und mit dem absoluten Poesiebegriff gedeutet werden. Diese negative Bewertung wird jedoch dadurch relativiert, dass Hoffmann das wahnsinnige Individuum selbst zu Wort kommen lasst und ihm eine eigene Sprache verleiht, wogegen Clara nicht so positiv bewertet wird, wenn am Schluss mit ironischer Distanz vom Ideal eines hauslichen Glucks berichtet wird.
Hoffmann geht davon aus, dass es zwei Wirklichkeiten gibt, namlich Außen- und Innenwelt, die nebeneinander und im Wechselverhaltnis zueinander stehen, wie er sie auch in der spateren Erzahlsammlung Die Serapions-Bruder gestaltet. Die Außenwelt wirkt als 'Hebel', d. h. erst die Wahrnehmung außerer Gegebenheiten setzt die imaginare Welt des Inneren; die Innenwelt wird von der Außenwelt bedingt, hat jedoch keinen genauen Widerpart in der außeren Welt. Auch in Der Sandmann, in dem der fortschreitende Wahnsinn eines jungen Menschen erzahlt, gestaltet Hoffmann die Problematik der Wahrnehmung, wobei in dem Wechselverhaltnis von Außen- und Innenwelt bei dem Protagonisten die Wahrnehmung des außeren den Bedingungen der inneren Welt stark unterworfen ist.
In dieser Erzahlung dienen die Multiperspektivitat und das Augenmotiv gerade dazu, dem Leser die Problematik des objektiven Wirklichkeitsbegriffs und die Wechselbeziehung von Außen- und Innenwelt vor Augen zu fuhren. Die Vorgange werden aus verschiedenen Perspektiven erzahlt, wobei gerade die Teile, die das Unglaubliche und Ubernaturliche zum Gegenstand haben, durch die Augen des labilen Protagonisten wiedergegeben werden. Wichtige Ereignisse in der Lebensgeschichte Nathanaels einschließlich der beiden Wahnsinnsanfalle sind mit optischen Phanomenen verknupft. Gleichzeitig wird gezeigt, dass auch die optische Wahmehmung bei Nathanael durch seinen inneren Zustand verzerrt wird.
Nathanaels problematische Wahrnehmung besteht also in der Verschrankung von Innen- und Außenwelt. Der Bericht seines Kindheitstraumas erklart, wie die Angstphantasie durch außere Phanomene und ein Ammenmarchen entsteht und dann auf die Realitat ubertragen wird. Nathanael ist nicht in der Lage, das innere Gebilde mit der außeren Wirklichkeit zu unterscheiden, was in der Erzahlung vor allem von Clara thematisiert wird. Das Gedicht Nathanaels, in dem er seine dusteren Ahnungen in dem drastischen Bild des Augenraubs darstellt, zeigt, dass die Realitat durch seine Angstphantasie ersetzt wird. In seiner narzisstischen Neigung wendet sich Nathanael von Clara ab und der leblosen Automatenpuppe Olimpia zu. Bei ihm wird die Wahrnehmung der außeren Wirklichkeit durch die ubersteigerte Innenwelt so verzerrt, dass die Grenzen der beiden Welten aufgelost werden. Ein volliges Ineinanderubergehen von Innen- und Außenwelt, die Verfallenheit in das eigene Selbstbild zieht - gemaß dem antiken Narzissmythos - eine todliche Konsequenz nach sich.
In seiner narzisstischen Wahrnehmung nimmt Nathanael Olimpias wenige Worte als echte ,,Hieroglyphe der inneren Welt "wahr und bringt damit einen Kernbegriff der romantischen Asthetik ins Spiel. Der auf sich bezogene, nur sich selbst reproduzierende Kunstler wird von Hoffmann in Frage gestellt. In dieser Hinsicht kann diese Erzahlung als eine Auseinandersetzung mit der Romantik, besonders mit der romantischen Subjektivitat und mit dem absoluten Poesiebegriff gedeutet werden. Diese negative Bewertung wird jedoch dadurch relativiert, dass Hoffmann das wahnsinnige Individuum selbst zu Wort kommen lasst und ihm eine eigene Sprache verleiht, wogegen Clara nicht so positiv bewertet wird, wenn am Schluss mit ironischer Distanz vom Ideal eines hauslichen Glucks berichtet wird.
목차
Ⅰ. 들어가는 말
Ⅱ. 호프만에서의 현실 개념과 현실 인지의 문제
Ⅲ. 『모래사나이』에 나타난 현실과 현실 인지의 문제
Ⅳ. 나오는 말
참고문헌
Zusammenfassung
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