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Lyrisches Engagement Paul Celans – Vietnamkrieg, 68er-Bewegung, Jerusalem
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파울 첼란의 시적 앙가주망 – 베트남 전쟁, 68 운동, 예루살렘

논문 기본 정보

Type
Academic journal
Author
Journal
Koreanische Gesellschaft Fuer Germanistik 독어독문학(구 독일문학) 독어독문학(구 독일문학) 제60권 제4호 KCI Accredited Journals
Published
2019.1
Pages
31 - 59 (29page)

Usage

cover
Lyrisches Engagement Paul Celans – Vietnamkrieg, 68er-Bewegung, Jerusalem
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Paul Celan wurde hauptsächlich im Hinblick auf das historische Moment der Shoah rezipiert, vor allem in Bezug auf das Diktum Adornos “nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben ist barbarisch”. Aber es wäre eine sehr begrenzte Perspektive, Celans Lyrik nur als Gedichte nach Auschwitz, d. h. im Rahmen der Holocaust-Literatur zu betrachten. Es ist zwar nicht zu widerlegen, dass seine Lyrik von der Erfahrung der Shoah geprägt ist, aber sein poetisches Anliegen haftet nicht lediglich an der Vergangenheitsbewältigung. Er setzt sich nicht nur mit dem Antisemitismus auseinander, der in der Vergangenheitsbewältigung der Nachkriegszeit Deutschlands noch spürbar ist, sondern beobachtet auch mit großem Interesse die zeitgenössischen weltpolitischen Entwicklungen, etwa den Vietnamkrieg, die 68er Bewegung und die politische Lage in Israel und reflektiert diese in seiner hoch elaborierten poetischen Sprache. Derartiges Engagement Celans scheint im Widerspruch damit zu stehen, dass seine Lyrik als hermetisch bezeichnet wird. Das Ironische, dass die Sprache, die am wahrsten der Wirklichkeit nachgeht, sich als hermetisch darstellt, beruht auf der Wirklichkeit an sich, d h. dem Holocaust, dem Höhepunkt der katastrophalen Entwicklung der modernen industrialisierten Gesellschaft. Wenn Celans Sprache nach Adorno die Sprache des Toten nachahme, lassen sich die Toten nicht bloß auf die Opfer der Shoah beschränken. An diese schließen sich auch die Überlebenden an, die in ihrem weiteren Leben den Tod leben, d. h. geisterhafte Existenzen führen, und darüber hinaus alle Opfer von Krieg, Verfolgung und Unterdrückung. Durch diese Solidarität lässt sich der poetische Raum der Sprache Celans dermaßen ausweiten, dass seine Lyrik sich nicht nur als Gedichte nach Auschwitz, sondern von Auschwitz her ansehen lässt. So weitet sich der historische Raum zu einem poetischen Raum aus und somit artikuliert sich Auschwitz aufs Neue. Auch wenn Celans Sprache, die durch die Shoah hindurch kommt, die Sprache des Toten nachahmt, verschönert sie weder den Tod, noch liegt sie der Resignation, sondern dem Widerstand zugrunde. Dies lässt die Sprache Celans, auch wo sie als hermetisch bezeichnet wird, nicht als geschlossen, sondern als offen und zukunftsorientiert betrachten. In dieser Hinsicht werden in der vorliegenden Arbeit Celans späte Gedichte wie z. B. “Einem Bruder in Asien”, “Für Eric”, “Denk dir”, “Du sei wie du” und “Die Pole” analysiert, in denen der direkte Bezug auf die aktuellen politischen Ereignisse im Vordergrund steht, z. B. der Vietnamkrieg, die 68er Bewegung, der Sechstagekrieg in Israel und Celans Aufenthalt in Jerusalem, wobei gezeigt wird, wie sich die scheinbar widersprüchlichen Ansprüche zwischen Engagement und Hermetik im einzelnen Gedicht in polaren Spannungsverhältnissen darstellen.

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