손자세대가 조부모와 부모의 나치과거를 재구성하고 이로써 가족사의 연속성과 자신의 정체성을 찾는다는 독일어권 세대소설의 도식은 오스트리아 작가 가이거의 소설 『우리는 잘 지내요』에서는 보이지 않는다. 이 소설의 손자는 가족의 과거사를 “알고자 하지 않기” 때문이다. 본 논문은 세대소설로서는 “비전형적인 [가이거 소설의] 시나리오”가 오스트리아의 기억문화에 연유한다고 본다. 오스트리아와 독일은 ‘가해자의 나라’지만 전후 각기 다른 길을 걸었다. 독일이 철저히 가해자의 길의 갔다면 오스트리아는 스스로 나치의 첫 희생자라는 “희생자테제”를 내세우며 자신들의 나치과거와 대결하지 않았고 희생자에 대한 책임에는 의무가 아닌 호의라는 의미의 “보상”으로 대응했다. 1986년 ‘발트하임 스캔들’과 2000년 ‘흑청연정’으로 가시화되었듯, 오스트로파시즘과 나치즘의 과거는 오스트리아에서는 현재진행형이다. 소설에서 과거를 기억하기를 거부하는 손자세대는 이러한 오스트리아 기억문화의 현주소를 반영한다. 또 하나 이 소설의 특징은 그럼에도 불구하고 소설이 조부모와 부모의 관점에서 서술되는 역사장들을 통해서 오스트리아의 역사를 재구성한다는 점이다. 이 소설에서 세대소설의 과제인 기억과 이에 따른 치유는 인물의 차원이 아니라 독자의 차원에서 실현된다. 이로써 가이거의 소설은 망각과 동시에 기억을 이야기하는, 즉 허구를 통해서 잃어버린 과거를 다시 찾는 문학의 새로운 가능성을 보여준다.
Gegenüber dem gängigen Muster deutscher Generationsromane, die sich durch die therapeutische Rekonstruktion der Nazi-Vergangenheit aus der Perspektive der Enkelfigur auszeichnen, zeigt der Generationsroman des österreichischen Autors Arno Geiger Es geht uns gut ein “atypisches Szenario”, indem dieser Enkel “nicht wissen will”. Die bisherige Forschung führt dieses atypische Szenario entweder auf die persiflierende Absicht des Autors oder das Genderdispositiv zurück. Dagegen lautet meine These, dass die fehlende Auseinandersetzung der Hauptfigur mit der Vergangenheit mit der österreichischen Erinnerungskultur zu tun hat. Österreich stellt sich anders als Deutschland trotz seiner unleugbaren Nazi-Verstricktheit nicht als Täter-Land, sondern als Opfer-Land dar, wie man es dem Slogan “Wir sind alle unschuldige Täter” entnehmen kann, und dementsprechend findet keine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Nazi-Vergangenheit statt. Damit ist der Austrofaschismus im Ständestaat und der anschließende Nazismus in Österreich keine Vergangenheit, sondern die “gepflegte Gegenwart”. Die andere Besonderheit des Romans ist, dass der Leser trotzdem die Geschichte Östereichs durch die 8 Vergangenheitskapitel erfährt, die von dem heterodiegetischen Erzähler, jeweils auf die einzelne Figur als Vertreter der österreichischen Generationen im 20. Jahrhundert fokalisiert erzählt werden. Der Großvater Richard, christsozial gesinnt, verkörpert die “Bürgerkriegsgeneration”, die für das austrofaschistische Regime von 1933-38 verantwortlich ist und dadurch indirekt auch das Aufkommen der Nazis in Österreich und schließlich auch den Anschluss. Obwohl sein Opfer in der Nazi-Zeit nur im “Überwintern” besteht oder er eher von dieser profitiert hat, stellen sich die Mitglieder dieser Generation nach 1955 als “vorbildliche Patrioten” dar und “basteln” am jetzigen Österreich “herum”, ohne ihre austrofaschistische Gesinnung überwunden zu haben. Der Vater Peter gehört zu der “45er-Generation”, die mit den Nazis sympathisiert und eine eigene Nazi-Vergangenheit hat. Demgemäß tragen ihre Angehörigen nach dem Krieg als Technokraten zum Wiederausbau Österreichs bei, dabei aber die eigene Vergangenheit verschweigend. Die Frauen der Familie, die Großmutter Alma und deren Tochter Ingrid (Peters Frau), werden jeweils als Opfer der autoritären, undemokratischen und unmoralischen Männer, also letztlich ihrer austrofaschistischen und nationalsozialistischen Gesinnung, dargestellt. Die Villa, die der Enkel-Generation, also Philipp, vermacht wird, ist der “Gedächtnisort”, wo die verbrecherische Vergangenheit in Form von “Zombies” herumgeistert. Angesichts dieser unbewältigten Vergangenheit zeigt aber der Enkel Philipp die Haltung, die schon seine Großmutter und Mutter angesichts ihrer Männer an den Tag gelegt haben: vergessen, glattmachen, Kompromisse schließen. Oder er vermeidet wie Peter aus Bequemlichkeit die Auseinandersetzung. Statt der ernsthaften Auseinandersetzung mit den Tatsachen erfindet er eine phantastische Genealogie wie seine Schwester Sissi. Schließlich flieht die Enkelgeneration vor der traumatischen Vergangenheit ins Ausland. Die Rekonstruktion der familiären und zugleich östereichischen Geschichte und die Auseinandersetzung damit geschieht somit nicht auf der Ebene der Figur, sondern auf der Ebene des Lesers, der die separat erzählten Geschichten der Vergangenheit und der Gegenwart in einen Zusammenhang bringt. Dadurch zeigt Geigers Roman Es geht uns gut die Möglichkeit der Literatur, “gleichzeitig vom Vergessen und von der Erinnerung [zu] erzählen”.