Das Logion (Mt 7,6) wurde urspru?nnglich isoliert u?berliefert und zusammenha?ngt nicht mit dem jetztigen mattha?tischen Kontext. Dazu sind die Herkunft und der urspru?ngliche Sinn dieses Logions, das die Bildworte wie Hunde, Schwein und Perlen entha?lt, unbekannt und schwer versta?ndlich. Deswegen ist dieses ra?tselhafte Logion fu?r die Exegeten crux interpretum. In dem Logion findet sich ein jesuanisches Merkmal: Doppelbildworte (Hunde und Schweine) mit Vorliebe fu?dr die Tierwelt und der synonymische Parallelismus. Obwohl dieses Logion ra?d tselhaft scheint, ko?nnte sein Sinn fu?r die urspru?nglichen Zuho?rer versta? ndlich gewesen sein, falls Jesus nicht absichtlich ra?tselhaft gesprochen hat. Deswegen wird versucht, den Sinn dieses ra?tselhaften Logions in Bezug auf den ‘Sitz im Leben’ des historischen Jesus zu erkla?ren. Mit Recht wird das Heilige konkret fu?nr das Opferfleisch im Jerusalemer Tempel gehalten. Die Hunde symbolisieren die Priester, die das Opferfleisch in der Tat im Jerusalemer Tempel bekommen ko?nnen. Hier werden die Hunde, die mit dem Beschenkten zufrieden sind und nicht den Geber anfallen, mit den begierigen, aggressiven Jerusalemer Priestern verglichen. Dadurch warnt Jesus die Zuho?erer vor den religio?sen Fu?hrern in Jerusalem, na?mlich der priesterlichen Aristokratie, weist auf ihre Verdorbenheit hin und mahnt sie, auf Gott allein zu vertrauen. Mit den Perlen sind nicht das Ju?dische wie Ausspruch, Gebet und Gedanke gemeint, sondern das Leben des Menschen und die Schweine symbolisieren die ro?nmischen Besatzungstruppen. Deswegen bedeutet das Logion “ihr sollt eure Perlen nicht vor die Schweine werfen,” dass sie ihr Leben nicht gegen Rom werfen sollen. Dieses Logion von den Schweinen reflektiert die politische Situation in Pala? stina bes. in Galila?a, wa? hrend das Logion von den Hunden die religio?se Situation in Juda?a bes. in Jerusalem widerspiegelt. Die beiden Logien betonen gemeinsam die Alleinherrschaft Gottes sowohl in dem religio?sen als auch politischen Bereich.