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“Marx sagt, die Revolutionen sind die Lokomotive der Weltgeschichte. Aber vielleicht ist dem ganzlich anders. Vielleicht sind die Revolutionen der Griff des in diesem Zuge reisenden Menschengeschlechts nach der Notbremse.” Dieser Satz von Walter Benjamin druckt einen Kern seines Denkens uber die Geschichte in einer sehr anschaulichen Weise aus. Der Metapher ?Lokomotive“ weist auf den materiellen Hintergrund der modernen Auffassung der Geschichte auf, indem er fur Marx als Bildnis von der Treibenskraft der Weltgeschichte auftritt, die gleich mit ?Revolutionen“ zusammen zu setzten ist. Bei Futurismus tritt Lokomotive auch als ein prominenter Symbol des Neuen auf, das nicht nur die Welt verkleinert, sondern durch die enorme Geschwindigkeit selbst die Sensibilitat des Menschen erneuert. Die Futuristen nahmen dies mit gestreckten Armen auf, als Zeichen dafur, dass die Geschichte befindet sich immer in einem unendlichen Prozess des Fortschritts. Die vorliegende Studie zielt darauf, Benjamins Geschichtsphilosophie in einem Vergleich mit denen zusammen zu stellen, die scheinen, sowohl historisch als auch theoretisch sehr nah zueinander zu stehen; Karl Marx und Futurismus. Ein wesentlicher Unterschied liegt darin, dass Marx und Futurismus, trotz ihrer ideologischen Gegensatze eine grundlegende Auffassung von Geschichte als Fortschritt teilen, wahrend Benjamin sich diesem Fortschrittsglauben heftig abwendet. Benjamins Geschichtsphilosophie zeichnet sich dadurch, dass sie sich jegliche Annahme des teleologichen Verlaufs der Geschichte entgegensetzt.
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