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논문 기본 정보

자료유형
학술저널
저자정보
박정희 (상명대학교)
저널정보
한국독일현대문학회 독일현대문학 독일현대문학 제46호
발행연도
2016.5
수록면
177 - 200 (24page)

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Es gibt viele Bucher, die sich mit der Nazi-Vergangenheit auseinandergesetzt haben. Aber es gibt wenig Literatur, welche Deutschland und das deutsche Volk als Opfer darzustellen versucht hat. Denn das deutsche Volk und die deutsche Nation waren in der Nazi-Zeit fur das traurige Schicksal der Nachbarlander verantwortlich. Daher ist es sehr seltsam, Deutsche als ‘Opfer’ in der deutschen Literaturgeschichte zu situieren. In diesem Sinne hat Reinhard Jirgl ein Tabu angeruhrt. Sein 2003 erschienener Roman Die Unvollendeten handelt vom Versuch einer sudetendeutschen Familie - drei Generationen und uber 60 Jahre umfassend - nach der Vertreibung aus ihrer Heimatstadt Komotau im Sudetenland in ihrer neuen Heimat Birkheim nach Kriegsende wieder Fuß zu fassen. Er greift hier ein Thema auf, das zu den verdrangten Kapiteln der deutschen Nachkriegsgeschichte gehort. Aber das problematische Verhaltnis zur Tatergeneration in Bezug auf die Figur Erich ist nicht eindeutig. Daruber hinaus ist Reinhard Jirgl stets als ‘ein schwieriger Autor’ bezeichnet worden. Das Schwierige an seinem Schreibstil liegt in der Individualschreibweise oder Privatorthografie bei Satzzeichen, Frakturschrift, Kastchen, Pfeilen usw. Dieser Sprachduktus mag bei manchem ein gewisses Befremden ausgelost haben. Daher wurde dieser Roman eher mit Verwirrung rezipiert und kommentiert. Aber gerade mit diesen orthografischen Besonderheiten zielt er auf seinen eigenen asthetischen Avantgardismus. Das Hauptmotiv seines Schreibens ist, bei der Erinnerung an das Sudetenland auch Flucht, Vergewaltigung, Vertreibung, Evakuierung usw. zu thematisieren. Daruber hinaus behandelt er zunehmende Probleme der Identitat. Die an Krebs erkrankte und nun sterbende Hauptfigur Reiner K. erzahlt die Geschichte seiner Familie als eine Chronik schmerzhafter Verluste. Die Uberlebensgeschichte der Sudetendeutschen, die in den Nebeln der Zeit gezwungen waren umherzuziehen, ist endlich geschaffen worden, aber bisher unvollendet geblieben. Diese Geschichte konnte ein neuer Meilenstein sein, da das Fluchtlingsleben von Deutschen bisher als Tabu betrachtet worden war.

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